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Kiana Hayeri, Promises Written on the Ice, Left in the Sun

Nach dem Abzug der westlichen Truppen im Sommer 2021 aus Afghanistan wurde schnell deutlich, wie die Taliban innerhalb von wenigen Tagen alle Errungenschaften in den Bereichen Meinungsfreiheit, Frauenrechte und Bildung zunichte machten und durch Angst und Unsicherheit ersetzten. Seit mehr als acht Jahren lebt die im Iran geborene und in Kanada aufgewachsene Fotografin (*1988) in Afghanistan und stellt immer wieder insbesondere die Lebenssituation von Frauen in den Mittelpunkt ihrer Arbeit.

Mehr über Kiana Hayeri

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01
Afghanische Mädchen patrouillieren während eines Hinterhaltszenarios an der Marschall-Fahim-Qasim-Militärakademie im Nordwesten von Kabul. Seit der Übernahme Afghanistans durch die Taliban wurden die meisten weiblichen Offiziere und Soldaten aus dem Dienst entfernt, viele von ihnen sind jetzt untergetaucht, 20. Februar 2019
02
Hunderte von Frauen in ihren besten Kleidern und mit Make-up bei der Nowruz-Feier im Dorf Nalij im Bezirk Miramor in Daikundi, 21. März 2021. Nach der Machtübernahme der Taliban wurden die Nouruz-Feierlichkeiten im ganzen Land abgesagt
03
Vor der Aufzeichnung der Show „Afghan Star“, macht Hasib Sayed, der Ehemann und Manager von Aryana Sayeed, ein kleines Fotoshooting für die sozialen Medien, nachdem in ihrem Unterschlupf ihr Make-up und ihre Haare zurechtgemacht wurden, Kabul, 18. Februar 2021
04
Die Darsteller einer Straßentheatergruppe brechen nach dem letzten Akt, in dem Tayebba eine Tote gespielt hätte, in Tränen aus. Im wirklichen Leben wurden sie und ein weiterer Mitarbeiter von Afghan Film im Juni bei einer Explosion getötet. Kabul, 30. Juni 2021
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Nafas (20), die ihren Mann getötet hat, unterhält sich mit ihren Zellengenossinnen und anderen inhaftierten Frauen. Mit zwölf Jahren war sie mit einem süchtigen und misshandelnden Mann als dessen zweite Frau verheiratet worden, Herat, 1. April 2019
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Während des Ramadan brechen weibliche Häftlinge gemeinsam ihr Fasten mit dem vom Gefängnis bereitgestellten Essen, Herat, 26. Mai 2019. Das Gefängnis ist seit dem Fall Afghanistans von den Taliban übernommen worden und Gefangene, die es in letzter Zeit hinausgeschafft haben, berichteten Menschenrechtsorganisationen von Folterungen. Der sichere Hafen hat sich in eine Hölle verwandelt
07
Gymnasiastinnen auf ihrem täglichen zweistündigen Fußmarsch, um die nächstgelegene Schule zu besuchen, Bamian, 3. September 2019. Die Taliban haben jetzt alle weiterführenden Schulen für Mädchen für unbestimmte Zeit geschlossen
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Schülerinnen, von denen einige täglich bis zu zwei Stunden durch den Schnee laufen, um zur Schule zu gelangen, legen ihre Abschlussprüfung im Dorf Sarhad ab, tief im Wakhan-Korridor im Nordwesten Afghanistans, 1. Dezember 2020
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An einem Freitagmorgen absolviert eine Gruppe von Mädchen im Daqiq-Institut ihren wöchentlichen Test zur Vorbereitung auf die Aufnahmeprüfung für die Universität. Die Taliban haben alle weiterführenden Schulen für Mädchen wieder für unbestimmte Zeit geschlossen, Balkh, 8. Oktober 2021
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In einer örtlichen Schule, die von einem Lehrer im Dorf Hussein Khel eingerichtet wurde, drängen sich jeden Tag 25 Schülerinnen zusammen, um das Beste aus den wenigen Stunden Schulunterricht zu machen, 12. September 2019
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An einem Freitagnachmittag machen Nazanin (21) und ihre Freundinnen Salima (22), Madina (19) und Zulaikha (20) ein Picknick am Bandi Bargh (Elektrizitätsdamm). Die Mädchen stammen aus weit entfernten Bezirken von Daikundi und sind nach Nili gekommen, um dort ihre weiterführende Ausbildung zu absolvieren, Daikundi, 19. März 2021
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Seit Beginn des Lockdowns unterrichtete Fakhria im Livefernsehen Yoga, Kabul, 10. August 2020. Nach der Übernahme Afghanistans durch die Taliban musste sie zunächst untertauchen und schließlich mit ihrer sechsköpfigen Familie aus dem Land fliehen. Seit dem Fall von Kabul sitzt sie in Pakistan fest
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Fakhria, ihre Tochter Foroohar und ihre Freundin Masooma, die zum Spaß Masken tragen, tanzen am Hochzeitstag eines Freundes, Kabul, 18. Februar 2021. Nach der Übernahme Afghanistans durch die Taliban musste Fakhria, die die Taliban offen kritisiert und sich für Frauenplätze einsetzt, aus dem Land fliehen
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Oberleutnant Zala Zazai betritt das Gebäude ihres Büros im Polizeipräsidium der konservativen paschtunischen Stadt Khost, im Osten des Landes, 22. Juni 2020. Seit der Übernahme Afghanistans durch die Taliban wurden die meisten weiblichen Offiziere und Soldaten entlassen. Mithilfe ausländischer Journalisten konnte Zala aus dem Land gebracht werden und lebt jetzt in Deutschland
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Während einer Schulstunde in einer Schule im Dorf Khandood flüstert ein Mädchen ihrem Klassenkameraden etwas ins Ohr. In Afghanistan, einer größtenteils traditionellen und konservativen Gesellschaft, sind Mädchen und Jungen ab der Pubertät strikt getrennt. Solche Interaktionen sind selten. Wakhan, 1. Dezember 2020
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Ein Haus direkt gegenüber der zweiten Explosion, nur einen kurzen Fußweg vom Schuleingang entfernt. Ein Sprengsatz wurde in einem Graben platziert und explodierte wenige Minuten nach der Hauptexplosion, um diejenigen zu treffen, die vom Tatort wegliefen, Kabul, 8. Mai 2021
17
Zohra (27), eine Überlebende eines Säureangriffs durch ihren Mann und ihre Schwiegermutter, während der Verband ihres Gesichts von Krankenschwestern gewechselt wird. Sie hat ein Auge verloren, wird sich aber ansonsten voraussichtlich wieder erholen, Kabul, 31. Juli 2018
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Im Keller einer unvollendeten Moschee trauern Frauen um bei einem Anschlag getötete Töchter und Schwestern. Bei den gewaltigen Explosionen vor einem Gymnasium wurden am Vortag mindestens 90 Menschen getötet und über 150 weitere verletzt, viele von ihnen Mädchen im Teenageralter, die gerade den Unterricht verließen, Kabul, 9. Mai 2021
19
Eine Familie trauert um den ermordeten Sohn, der illegal Afghanistan verlassen hatte und sich auf dem Weg nach Europa befand, als er an der iranisch-türkischen Grenze von einem Berg gestoßen wurde, Kabul, 24. Juni 2021
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Hafiza (70) zeigt eine offene Wunde an ihrem Hals, die nach Ansicht der Ärzte aus Trauer entstanden ist. Vier von Hafizas Söhnen haben unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen, gingen zur Armee, schlossen sich den Taliban oder einer Anti-Taliban-Miliz an. Badakhshan, 8. April 2021
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