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Chris Steele-Perkins – The Teds

Buchvorstellung Chris Steele-Perkins „The Teds“

1988 gewann der Magnum-Fotograf Chris Steele-Perkins den Leica Oskar Barnack Award. Bereits damals war sein Bildband „The Teds“ ein voller Erfolg. Jetzt wurde der Klassiker britischer Dokumentarfotografie bei Dewi Lewis neu aufgelegt.

Knielange Anzugjacken mit breitem Revers, hautenge Hosen und Elvis-Tolle: Wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs entstand in Großbritannien eine neue Jugendbewegung. Die Teddy Boys, kurz Teds, protestierten nicht nur durch ihren extravaganten Kleidungsstil gegen die bestehende Gesellschaftsordnung, sondern machten auch immer wieder durch Krawalle auf sich aufmerksam.

„Was mich am meisten an den Teds faszinierte war der Reichtum ihrer Subkultur und dass dieser Trend von unten kam, aus der Arbeiterschicht, mit einer jugendlichen rebellischen Energie: Kids, die nichts neu erfunden haben“, berichtet Chris Steele-Perkins. 1988 gewann der Magnum-Fotograf den Leica Oskar Barnack Award. Bereits damals war sein Bildband „The Teds“ ein voller Erfolg. Jetzt wurde der Klassiker britischer Dokumentarfotografie bei Dewi Lewis neu aufgelegt.

Als im September 1956 Rock Around The Clock von Bill Haley in die britischen Kinos kam, dauerte es nicht lange, bis es zu ersten Ausschreitungen kam. In London wurden Kinosessel zerschlagen und als die Polizei versuchte, die jubelnde und singende Menge aufzulösen, begann eine Straßenschlacht, es flogen Flaschen und Feuerwerkskörper und Schaufenster gingen zu Bruch. In Birmingham, Blackpool und Belfast wurde der Film verboten.

Mit der Zeit verging der Trend und aus den Teenagern wurden Erwachsene. Doch 20 Jahre später schwappte eine zweite Welle der Bewegung über Großbritannien. Es gab zwar weniger Krawalle, aber aufbegehrt und gefeiert wurde noch immer. Als Steele-Perkins 1971 in London als freiberuflicher Fotograf zu arbeiten begann, war er fasziniert von den gestylten Draufgängertypen die noch immer so rebellisch daherkamen und nichts von ihrer Anziehungskraft verloren hatten.

Als er von einem Magazin beauftragt wurde, gemeinsam mit dem Autor Richard Smith eine Story über die Teds zu machen, war das der Ausgangspunkt für sein persönliches Langzeitprojekt, welches er über Jahre hinweg verfolgte. Mit neugierigem Blick führt „The Teds“ den Leser auf exzessive Parties und Konzerte der Teddy Boys, zeigt aber auch deren private Seite im heimischen Wohnzimmer oder auf Hochzeiten. Dabei wechseln sich, begleitet von Smiths Texten, teils intime, teils skurrile Momentaufnahmen mit gestellten Porträts ab .

Chris Steele-Perkins – The Teds

Dewi Lewis Publishung

128 Seiten

72 Schwarzweißaufnahmen

29 cm x 22 cm